Aggressive Verhaltensweisen im Hund sind sicherlich diejenigen "Problemverhalten", die im Alltag und auch in den Medien die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Besonders unmittelbar nach einem erfolgten behandlungsbedürftigen Biss - egal ob in einen Menschen oder in einen Hund - wenden sich Hundehalter verzweifelt an Trainer. Auch heute noch wird Aggression dann oft mit Aggression "behandelt" - schließlich ist es wichtig, dass der Hund versteht, dass beißen nicht noch einmal vorkommen darf. Trainer, die (noch) nicht gewaltfrei arbeiten, rechtfertigen tierschutzrelevante Behandlung oder gar Misshandlung eines solchen Hundes dadurch, dass er schon mehrfach gebissen hat und einschläfern erwogen wird. Was sind die Alternativen? Kann man Aggression überhaupt mit Leckerchen & Co in den Griff kriegen? - Das klingt doch irgendwie lächerlich.
Distanz-Emotions-Training ist eine Trainingsmethode bei gesteigert aggressivem oder ängstlichem Verhalten, das über positive Verstärkung (+R) und Gegenkonditionierung läuft, also eine sogenannte D+RSAA mit CC Methode (graded differential positive reinforcement of successive approximations to alternative, other or incompatible behavior with counter conditioning). Im Idealfall bleibt der Hund während dem gesamten Training in der Entspannung - er regt sich also nicht auf und zeigt auch keine subtilen Stressanzeichen. Die große Erfolgswahrscheinlichkeit der Methode liegt in der klaren Struktur, die sie dem Hundehalter bietet: Wie der Mensch auf ein bestimmtes erwünschtes oder aggressives Verhalten seines Hundes reagiert, ist nichts Magisches, das nur ein Trainer nach jahrelanger Erfahrung aus seinem geheimen Bauchgefühl heraus anwenden kann. Hundehalter, die vor wenigen Tagen noch verunsichert waren, sowie der Hund das unerwünschte Verhalten zeigt, finden im Distanz-Emotions-Training endlich klare und einfache Anweisungen, die sie auch im Alltag selbstständig anwenden können.
Für wen ist dieses Webinar? Selbst unter jenen Trainern, die in vielen anderen Bereichen des sportlichen Trainings und Alltagstrainings auf positive Verstärkung setzen, gibt es viele, die ausgerechnet bei Aggressivität wieder auf Trainingsmethoden zurückgreifen, die hauptsächlich entweder auf Strafreizen (positive Strafe) oder zumindest negativer Verstärkung beruhen.
Das Webinar richtet sich an Trainer und interessierte Hundehalter, die mit gesteigert aggressivem (oder ängstlichem) Verhalten von Hunden zu tun haben und gerne durch Training Verbesserungen erzielen möchten, anstatt
- nur über lebenslange Beißkorbpflicht oder andere Managementmaßnahmen Schaden zu vermeiden oder
- den Hund vor jeglichem Stress abzuschirmen.
Besonders interessant ist das Webinar für jene Trainer, die den Einstieg ins positiv motivierte Training bereits gefunden haben und nun den letzten Schritt zum modernen Tiertraining noch vor sich haben: nicht nur gewaltfrei zu trainieren, sondern auch minimal-intrusiv.