„Und wenn er auf seinen Platz gehen und dort bleiben könnte, wenn Besuch kommt?“ „Natürlich soll er bellen und aufpassen, wir haben ihn ja angeschafft, damit er auf meine Frau aufpasst, wenn ich auf Dienstreise bin.“ „Aber wenn ihre Freundinnen zum Cocktailabend kommen, dann soll er bitte ruhig und nett bleiben.“ „Wenn unsere Kinder ihre Freunde zu Besuch haben, darf er sie nicht stören und hinterherrennen (der Jungrüde aus einer Arbeitslinie …), wenn sie im Garten Fußball spielen. Aber natürlich sollen sie ihn alle streicheln können dürfen, wenn sie ankommen (ob er will oder nicht!)." „Ach, wir finden es so toll, dass Benni (Retriever, 5 Monate) alle unsere Freunde so liebt. Und sie freuen sich auch so über ihn. Aber er sollte schon aufhören, sie bei der Ankunft anzuspringen (und seine Pipitröpfchen zu verlieren), wenn sie ihm guten Tag sagen. Außerdem will er permanent Streicheleinheiten und spielen, aber irgendwann muss auch einmal Schluss sein!“
Solche Aussagen und Wünsche sind von vielen Hundehaltern zu hören, wenn sie professionelle Hilfe suchen, weil der Empfang von Gästen in Gegenwart ihres Hundes sich nicht so unproblematisch wie erhofft gestaltet. Häufig fördert die Lernumwelt des Hundes Verhaltensweisen, die nicht den Wünschen der Halter*innen entsprechen. Der Hund bekommt widersprüchliche Informationen. Menschen verstärken unabsichtlich Verhalten wie hochspringen, bellen, drängeln oder auch drohen, und erkennen nicht, warum der Hund sich nicht so benimmt, wie sie es sich vorstellen. Insbesondere stürmische, ausgiebig bellende Hunde sowie solche, die schon einmal gezwickt oder gebissen haben, stellen besondere Herausforderungen an ihre Besitzer*innen.
Schließlich sind Besucher*innen eine uneinheitliche Zielgruppe: Wie gut kennt der Hund sie? Wie oft kommen sie? Was tun sie während des Besuchs (ruhig am Tisch sitzen oder lautstark schreiend Fußballspiele im Fernsehen ansehen)? Wie alt sind sie, Kinder oder Erwachsene? Bleiben sie über Nacht? …
Dr. Stephan Gronostay beleuchtet in diesem doppelteiligen Webinar ausführlich die Thematik „Besucher und Hund“:
• Welche biologischen, ethologischen und genetischen Faktoren beeinflussen das Verhalten des Hundes gegenüber Besuchern?
• Welche Verhalten zeigen Hunde gegenüber mehr oder weniger bekannten Menschen, die zu Besuch kommen?
• Welche Lernerfahrungen spielen eine Rolle?
• Welche Übungen und individuellen Rituale können das Empfangen von Besuch erleichtern?
• Welches Training ist hierzu nötig?
• Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu empfehlen, um die Sicherheit von Hund und Menschen zu gewährleisten?